RKI? Wer war Robert Koch?


31/03/20

Kunst kann helfen. Auch mal ganz objektiv – mit Wissen!

Stets hören und lesen wir in diesen Tagen von einem RKI, dem sogenannten Robert-Koch-Institut. Dieses ist eine selbstständige deutsche Bundesoberbehörde für Infektionskrankheiten und nicht übertragbare Krankheiten. Als Einrichtung der öffentlichen Gesundheitspflege hat es die Gesundheit der Gesamtbevölkerung im Blick und ist eine zentrale Forschungseinrichtung der Bundesrepublik Deutschland. (wiki)

Wer aber ist dieser Namensgeber (gewesen)? Hier einige sehr interessante Informationen:

Robert Koch, Arzt und Bakteriologe, * 11. Dezember 1843 in Clausthal (Harz), † 27. Mai 1910 in Baden-Baden; vollständiger Name Heinrich Hermann Robert Koch.

Robert Koch entwickelte naturwissenschaftliche Standardmethoden, mit denen er als Erster bewies, dass die Ursache der so verheerend wirkenden ansteckenden Krankheiten wie Cholera, Milzbrand, Tuberkulose, Malaria, Schlafkrankheit und Pest, denen die Ärzte völlig machtlos gegenüberstanden, spezielle Bakterien sind.

Robert Koch, eines von 13 Kindern einer Bergmannsfamilie, begann 1862 in Göttingen das Studium der Naturwissenschaften mit dem Ziel, Lehrer zu werden, doch wechselte er schon bald zur Medizin. Nach dem Staatsexamen im Jahr 1866 folgten Anstellungen in Hamburg, Langenhagen, Niemegk und Rackwitz; im Deutsch-Französischen Krieg diente Robert Koch als Freiwilligenarzt. 1872 absolvierte er das Physikum und erhielt eine Stelle in Wollstein (Posen), wo er als Kreisphysikus, Arzt und Geburtshelfer in einer großen Praxis arbeitete. Hier begann Koch, täglich aufs Neue die Machtlosigkeit der ärztlichen Kunst gegen ansteckende Krankheiten vor Augen, sich mit ihren Ursachen zu beschäftigen.

Zufällig erstes Studienobjekt wurde der Milzbrand, dessen Erreger (Bacillus anthracis) Robert Koch 1876 nach mühsamen Experimenten fand. Dazu hatte er ein System der isolierten Züchtung von Bakterien auf Nährboden (Plattenkultur) entwickelt, die seitdem Bestandteil jeder bakteriologischen Forschung ist. Die Entdeckung des Milzbranderregers wurde begeistert aufgenommen und erhob Robert Koch von dem bis dahin unbekannten Landarzt zu einem medizinischen Forscher von Rang. Noch in Wollstein wandte er sich der Erforschung der Wundinfektionskrankheiten zu und wurde 1880 an das neu gegründete Kaiserliche Gesundheitsamt nach Berlin berufen, wo er die Leitung der Bakteriologischen Abteilung übernahm und die Untersuchungen ansteckender Krankheiten unter optimaleren Bedingungen fortführen konnte.

Weltruhm erlangte Robert Koch mit der Entdeckung des Tuberkelbazillus im Jahr 1882. Als er 1890 auf dem X. Internationalen Medizinischen Kongress in Berlin das Tuberkulin, einen aus Tuberkel-Bakterien gewonnenen Impfstoff, vorstellte, strömten Tausende Kranke hierher, und die Berliner Stadtverordneten ernannten Robert Koch zum 42. Ehrenbürger. Für seine Entdeckungen über Tuberkulose erhielt Koch 1905 den Nobelpreis für Medizin und Physiologie.

Robert Kochs Ernennung zum Direkter des Universitäts-Instituts für Hygiene in Berlin im Jahr 1885 ermöglichte es ihm, sich ganz seiner wissenschaftlichen Arbeit zu widmen. Rasch wurde sein Institut – die „Kochsche Schule“ – das Ziel aller an der Bakteriologie interessierten Ärzte. 1891 übernahm Koch auch die Direktion des Berliner Instituts für Infektionskrankheiten. Zwischen 1896 und 1907 unternahm er mit seinen Mitarbeitern ausgedehnte Vortrags- und Forschungsreisen in die USA, nach Japan, Indien und vor allem in afrikanische Länder; aus letzteren resultieren tropenhygienische und parasitologische Forschungsergebnisse wie die Kenntnis der Erreger der Pest, Rinderpest, Malaria und Schlafkrankheit – schon 1883 hatte Robert Koch als Ergebnis einer Forschungsreise nach Ägypten und Indien den Choleraerreger gefunden.

Robert Koch ist der Begründer der modernen Bakteriologie und Klinischen Infektiologie, sowie zum Teil auch der Tropenmedizin. Er gehörte zu den Wegbereitern des sich viel später entwickelnden Sachgebietes der Immunologie, die vor allem durch seine Schüler Paul Ehrlich (Chemotherapie) und Emil Adolf von Behring (Serumtherapie) begründet wurde. Bezüglich der Erforschung der Schlafkrankheit machte sich seit 1920 Kochs Schüler Friedrich Karl Kleine einen weltweit beachteten Namen. 1933 wurde Kleine der vierte Präsident des Koch-Institutes Berlin. 1948 verließen er und seine Frau Hanna, geborene Oklemann (auch sie arbeitete jahrelang für das Koch-Institut), die Sowjetische Besatzungszone und ließen sich in Südafrika nieder. Dort verstarb Kleine 1951, fern von seinen Verwandten in Stralsund und Rubitz, vor allem aber fern von Berlin, dem Platz seiner wissenschaftlichen Leistungen. Mit seinem Tod endete die so genannte direkte, wissenschaftlich tätige „Koch-Dynastie“ ersten Grades in Deutschland.

Der Robert-Koch-Lesesaal und die Robert-Koch-Bibliothek befinden sich heute im Institut für Mikrobiologie und Hygiene der Charité in der Humboldt-Universität zu Berlin. Der 24. März wird von der WHO alljährlich als „Internationaler Tag der Tuberkulose“ begangen.

Viele Jahre vor seinem Tod litt Koch unter Angina pectoris. Im Frühjahr 1910 erkrankte Koch ernsthaft. Er klagte über Schmerzen in der linken Brustseite und Atemnot. Am 23. Mai 1910 bezog er in Baden-Baden im Sanatorium Dr. Dengler sein Quartier. Im milden Klima des Ortes besserte sich zunächst sein Zustand. Am Abend des 27. Mai wollte er vor dem Essen an der offenen Balkontür noch die Sonne und den Blick auf die Oos genießen, als der Arzt ihn anschließend tot vorfand.

In Baden-Baden wurde Kochs Leiche im kurz zuvor erbauten Krematorium eingeäschert. Sein Wunsch, keinen „Strohtod“ (das heißt im Bett) sterben zu wollen, hatte sich erfüllt. Seine Urne wurde in sein Institut nach Berlin gebracht und dort hinter einer Gedenkplatte aufgestellt.

Die Forschungen von Robert Koch und seinem Schüler Friedrich Karl Kleine hatten erheblichen Anteil am Auf- und Ausbau der tropenmedizinischen Forschung. Daran erinnert heute noch in Dar es Salaam eine bronzene Gedenktafel im Muhimbili National Hospital.

(Ausschnitte und Zusammenfügungen aus diversen wikipedia-Texten, 2009)